Anruf bei... John Jaeschke von der Sachsenarena Riesa
Bei Augusto-Sachsen.de geben Veranstalter und Gastronomen Auskunft über ihre Sorgen und Hoffnungen, Probleme und Wünsche in Zeiten der Corona-Krise.
Die Corona-Krise trifft Veranstalter und Gastronomen besonders hart. Auf augusto-sachsen.de beantworten sie unsere Fragen zu den Auswirkungen, die die derzeitige Lage auf ihren Betrieb und ihren Alltag hat. Am Montag, 23. März 2020: John Jaeschke von der FVG - Förder- und Verwaltungsgesellschaft für Wirtschaft, Kultur und Sport - Riesa, die in der Stadt die Sachsenarena und die Stadthalle Stern betreibt.
Wie geht es Ihnen heute am fünften Tag des absoluten Veranstaltungsverbots?
Ohne Frage, die Ereignisse der letzten Tage haben uns sicher alle mitgenommen. Wir sind uns aber der Gefahr durch das Corona-Virus vollends bewusst und haben vollstes Verständnis für die getroffenen Maßnahmen des Freistaates und der Bundesregierung.
Was werden Sie heute tun?
Ich bin im Home Office, bearbeite meine Mails und entwerfe Szenarien zur weiteren Vorgehensweise unserer Gesellschaft. Und klar, ich verfolge die tägliche Berichterstattung sowie spezielle News aus dem Veranstaltungsmarkt.
Und was hätten Sie heute normalerweise getan?
Im Normalfall bin ich zu der Zeit im Büro bzw. nehme zahlreiche Termine für die FVG in der Stadt und im Umland war, wie bspw. Gespräche mit Dienstleistern oder Sponsoren.
Gibt es schon einen Plan, wie Sie die unerwartete freie Zeit nutzen?
Soviel freie Zeit ist es am Ende nicht, da es zur Verschiebung der Prioritäten kommt. Der Blick auf die Zahlen, mit der dazugehörigen Risikobewertung ist noch gewichtiger als sonst. Über allem steht die Liquiditätssicherung.
Lässt sich der zu befürchtende finanzielle Verlust irgendwie ausgleichen?
Niemand kann heute seriös bewerten, wie sich die Auswirkungen auf die gesamte Branche niederschlagen. Ein kompletter Ausgleich der Ausfälle ist Stand heute nicht realistisch.
Was macht Ihnen Hoffnung?
Wenn ich täglich die Medien verfolge, freue ich mich, dass sich das Bewusstsein der Bevölkerung immer mehr in Richtung „Annahme von Verantwortung“ für einen selbst und seine Mitmenschen verschiebt. Ich bin dadurch optimistisch, dass die getroffenen Maßnahmen Wirkung zeigen. Ich denke jeder von uns wünscht sich, dass wir in absehbarer Zeit wieder Schritte zur Normalität finden.
Können Sie schon generelle Lehren aus dieser Erfahrung ziehen?
In erster Linie, dass wir alle das Thema Gesundheit noch mehr wertschätzen sollten. Das steht über allem.
In den letzten zwei Wochen ist mir abermals bewusst geworden, wie verantwortungsbewusst unser Team auf diese extreme Situation reagiert hat und wie eng und vertrauensvoll mit den Veranstaltern zusammengearbeitet wird. Ich danke all unseren Partnern und Dienstleistern, dass sie mit uns gemeinsam schnelle Lösungen gesucht und gefunden haben. Dies hat uns wiederholt gezeigt, wie wichtig gewachsene Partnerschaften sind und wir untereinander in dieser für uns alle ungewohnten Situation zusammenstehen müssen. Ich bin sehr zuversichtlich, dass uns diese Krise sowohl innerhalb der FVG als Team, aber auch mit unseren Partnern noch mehr zusammenschweißt.
Gespräch: Frank Treue