Corona unterbricht Messiaen-Tradition

Seit 2008 erklingt ein Meisterwerk der Moderne immer Mitte Januar - so wie erstmals im Görlitzer Kriegsgefangenenlager 1941. Doch dieses Jahr wird alles anders.

Pierre-Laurent Aimard (Klavier), Jörg Widmann (Klarinette), Jean-Guihen Queyras (Violoncello) und Isabel Faust (Violine)
Pierre-Laurent Aimard (Klavier), Jörg Widmann (Klarinette), Jean-Guihen Queyras (Violoncello) und Isabel Faust (Violine) © Jakub Purej / PR

Die Internationalen Messiaen-Tage in Görlitz und Zgorzelec, deren Höhepunkt jeweils die Aufführung des „Quartetts auf das Ende der Zeit“ ist, können im Januar 2021 wegen Corona nicht stattfinden. Das Programm unter dem Titel „Angst und Hoffnung“ wird um dreieinhalb Monate verschoben auf den 29. April bis 2. Mai, so die Veranstalter Samuel Wagner und Frank Seibel.

Die Messiaen-Tage erinnern seit 2008 an den französischen Komponisten Olivier Messiaen (1908 – 1992), der vor genau 80 Jahren Kriegsgefangener im Stalag VIII A war. In diesem Lager führte er mit drei mitgefangenen Musikern erstmals sein „Quartett auf das Ende der Zeit“ vor fast 400 Besuchern auf.

Plakat zur Veranstaltung
Plakat zur Veranstaltung © PR

Der 80. Jahrestag der Uraufführung im Stalag VIII A soll trotz aller Einschränkungen in Görlitz-Zgorzelec nicht vergessen werden. Die katholische Pfarrgemeinde Heiliger Wenzel lädt für den 15. Januar von 15 bis 22.30 Uhr in die Heilig-Kreuz-Kirche auf der Struvestraße 19 ein zu stündlichen Andachten und musikalischen Meditationen in Erinnerung an Olivier Messiaen, seine Uraufführung und an 120.000 Kriegsgefangene, die von 1939 bis 1945 in Görlitz als Zwangsarbeiter festgehalten wurden. (SZ)

Anlässlich dieses Jahrestages erscheint bereits am 15. Januar das Festival-Magazin. Es ist erhältlich beim Meetingpoint Music Messiaen, Demianiplatz 40 in Görlitz, an weiteren Orten in Görlitz und Zgorzelec sowie online auf www.messiaen-tage.eu

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