Im Rampenlicht
Die Augusto-Kolumne - diesmal zum neuen Frühlingsgefühl der Kulturschaffenden.
Lieber Geduldsfaden,
irgendwo zwischen all den grauen Nebelschwaden, da blitzen sie ab und zu auf, die kleinen Schimmer der Hoffnung. Die Nachricht, dass es bald einen wirksamen Impfstoff gibt verleiht so einigen Veranstaltern und Künstlern Flügel. Am liebsten würden sie damit sofort über den Dezember, Januar, Februar, März und April hinwegfliegen – hinter den Dauerregenbogen, hinein in den Mai, ins neue Kulturwunderland, wo die Welt an- und abstandslos wieder zu genießen ist. Und so plant man vielerorts bereits für den Festivalsommer und fällt im Geiste schon wildfremden Kulturfreunden um den Hals. Ja, die Hoffnung wächst und spätestens im Advent ist sie auch wieder in Kerzenform zu erleben. Nun heißt es wieder einmal durchhalten. Man gibt ja auch die Hoffnung auf eine weiße Weihnacht trotz vieler Enttäuschungen nicht auf. Und spätestens wenn das Eis geschmolzen ist, dann wird man sie wieder öfters erleben dürfen – die verbindende Wärme in den Herzen, die durch die Kultur erst möglich wird.