Im Rampenlicht

Die Augusto-Kolumne der Woche - diesmal zum Faust-Stück in der Dresdner TheaterRuine St. Pauli.

Von Tom Vörös
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion.
Kolumnen-Autor Tom Vörös in Aktion. © DDV-Media

Lieber Johann Wolfgang von Goethe,

schade, dass ich diesen Brief nicht mehr nach Frankfurt, Leipzig, Weimar oder Italien, also zu Ihnen, schicken kann. Aber zumindest ins Internet, das ist ja heutzutage auch so etwas wie ein Ort jenseits der Realität, an dem niemals Tinte verkleckert werden kann. Seit ich klar denken kann war ich hin- und hergerissen - zwischen Ihnen und Friedrich Schiller, zwischen Lyrik und Prosa, später mal kurz zwischen den Beatles und den Stones, aber die mochte ich beide nicht so richtig. Wäre schön zu wissen, auf welche Art und Weise Sie heutzutage berühmt geworden wären, ob Sie vielleicht bei Facebook, Twitter oder Instagram aktiv wären. Und ob Sie ihre unerwiderte Liebe, die zur Weltkarriere führte, auch heute noch hochdramatisch in einem Buch verarbeitet hätten - oder ob Sie nicht doch irgendwann Trost auf diversen Dating-Portalen (ElitePartner wäre wohl das Richtige) gefunden hätten. Nun, jedenfalls werden Sie wohl noch lange präsent bleiben, meine ehemalige Schule trägt Ihren Namen. Und ich trage mich mit dem Gedanken, nach zwei Jahrzehnten noch einmal ins Bücherregal zu greifen und Ihren Faust in der Lebensmitte noch einmal neu zu verstehen.

Faust Rockt! - Goethical von M. O. Tauchen
13.8., 20 Uhr, TheaterRuine St. Pauli, Dresden
Tickets für 11, erm. 7 im Vorverkauf;
Infos unter: www.pauliruine.de