Als die Herbstferien noch keine Ferien waren

Endlich Ferien! Aber warum eigentlich? Mit den Herbstferien hatte man früher mal etwas ganz anderes im Sinn als nur Erholung.

Von Tom Vörös
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Bunte, gemeinsame Zeit: Die Herbstferien verbringen die Meisten gerne in Familie. © prostooleh

Die bunten Bäume signalisieren dieser Tage vor allem den Familien eines: Man darf endlich durchstarten in die Herbstferien. Und es darf sich wieder reichlich zu Hause oder bei einer schönen Wanderung entspannt werden. Aber kaum einer weiß es noch: Früher war zu dieser Zeit das absolute Gegenteil der Fall. Da wurde im Herbst kräftig geackert - im wahrsten Sinne des Wortes! Denn die Herbstferien gingen einmal aus den sogenannten "Kartoffelferien" hervor. Noch in den 1950er- und 1960er-Jahren wurden Kinder auf dem Land im Herbst von der Schulpflicht befreit, um bei der Kartoffelernte zu helfen. Das war pure Knochenarbeit. Daher konnte man früher auch nicht von “Ferien” sprechen, eher von Arbeitseinsatz. In Bayern gehen die Herbstferien allerdings auch auf die freien Tage an Allerheiligen und Allerseelen zurück.

Zumindest in der Natur gibt es für den Herbstspaß dieser Tage nahezu alle Freiheiten.
Zumindest in der Natur gibt es für den Herbstspaß dieser Tage nahezu alle Freiheiten. © pixabay

Die Geschichte der Herbstferien

Der Hauptgrund: Viele Pflanzen und Getreidearten wurden bereits im Sommer geerntet, doch die Kartoffel erreicht erst ab dem September ihre Reife. Und da den Bauern früher weit weniger technische Hilfsmittel für die Ernte zur Verfügung standen, war Handarbeit nötig, daher die "Kartoffelferien", bei denen die Kinder nicht in der Schule saßen, sondern auf den Feldern halfen.

Speziell in Bayern war es allerdings so, dass dort zeitgleich auch die Feiertage der Allerheiligen begannen. Diese wurden dann verlängert, um den Schülern etwas mehr Zeit zu geben, den Heiligen zu gedenken. Beide Anlässe, also sowohl die Kartoffelernte als auch Allerheiligen, werden heutzutage aber nicht mehr so verbracht wie noch vor einigen Jahrzehnten. Die Herbstferien haben sich also zugunsten anderer Zeitvertreibe gewandelt. Viele Familien nutzen die freien Tage normalerweise um in den Urlaub zu fahren. Die bundesweit höchst unterschiedlichen Corona-Regelungen könnte der Sache einen Strich durch die Rechnung machen. Doch auch die sonstigen Hobbys lassen sich bei dem meist noch milden Wetter in aller Ruhe, höchstwahrscheinlich zu Hause, genießen.

Wie bei allen Schulferien und einigen der Feiertage, so gibt es auch bei den Herbstferien eine unterschiedliche Handhabung der Bundesländer. Zwar ist die schulfreie Zeit regelmäßig im Oktober oder dem November. Wann aber genau, darin unterscheiden sich die Termine. Ebenso variiert die Dauer der Ferien: Während etwa in Baden-Württemberg und Bayern nur an wenigen Tage das Schulhaus geschlossen bleibt, so dürfen sich die Kinder in Berlin und Hessen auf zweiwöchige Herbstferien freuen. Aber egal wie lange die freien Tage auch dauern mögen: Wichtig ist es, sie optimal zu nutzen, ob nun für Ruhe und Entspannung oder Abenteuer und Action z.B. bei einer Reise.

Besondere Herbstferienangebote hat z.B. das Schlösserland Sachsen, das auf spannende Entdeckungstouren in den alten Gemäuern einlädt. Ob bei der Schatzsuche oder beim kniffligen Rätselspaß. Nachts im Museum bestehst geht es dann mit der Taschenlampe hinein in gruselige Abenteuer. Und bei der Jagd nach den Kronen kann man seine ganz persönliche Urkunde gewinnen und offiziell zum „Königskind“ werden!

"Ferienspaß für Königskinder": noch bis zum 1. November; alle Infos dazu gibt es HIER.