Wie der Name schon sagt

In der Radebeuler Villa Sorgenfrei reisen die Gäste musikalisch wie kulinarisch in die Goldenen Zwanziger.

Nicht nur kulinarisch, sondern auch architektonisch ist die Radebeuler Villa
Sorgenfrei eine Reise wert.
Nicht nur kulinarisch, sondern auch architektonisch ist die Radebeuler Villa Sorgenfrei eine Reise wert. © Wolten Thom / PR

Von Philipp Demankowski

Die Villa Sorgenfrei macht ihrem Namen zwar alle Ehre, hat aber weit mehr zu bieten als bloßen Müßiggang. Das Hotel im kleinen Nizza, wie die Radebeuler ihre Stadt aufgrund der günstigen Wetterverhältnisse gern selbstbewusst taufen, ist nicht nur aus kulinarischer, sondern auch architektonischer Sicht äußerst interessant. Der Dachreiter, die von zwei Fullhörnern geschmückte Uhr, oder auch der vergoldete Greif, der als Wetterfahne dient, sind verspielte Hingucker, die Hinweise auf die korrekte architektonische Kategorisierung geben. Bauhistoriker ordnen die auf dem Anwesen zentral gelegene Villa dem sogenannten Dresdner Zopfstil zu.

Das Zimmer "Himmelreich".
Das Zimmer "Himmelreich". © PR

Französisches in Radebeul

Diese Phase von 1760 bis 1790 ist einerseits stark von den antiken Idealen des aufkommenden Klassizismus geprägt, weist andererseits aber auch stilistische Elemente von Spätbarock und Rokoko auf. Das Haus Sorgenfrei, wie die Villa ursprünglich genannt wurde, fällt zeitlich genau in diese Zeit, wurde sie doch zwischen 1785 bis 1789 gebaut. Hinter dem Projekt steckte der Bankier Christian Friedrich von Gregory, der das Haus nach Plänen des Dresdner Architekten Johann August Giesel bauen ließ. Nach zwei denkmalgerechten Sanierungen in den 1990er-Jahren sowie zuletzt im Jahr 2016 erstrahlt das Ensemble heute im neuen alten Glanz und beeindruckt nicht nur Hotelgäste, sondern auch Restaurantbesucher.

Das Restaurant mit Garten.
Das Restaurant mit Garten. © Wolten Thom / PR

Operettenklassiker und UFA-Evergreens

Denn im Atelier Sanssouci, dem ehemaligen Fest- und Gartensaal der Villa Sorgenfrei, werden die Kreationen von Marcel Kube serviert, der sich der französischen Küche verschrieben hat. Der 31-Jährige holte 2019 den ersten Michelin-Stern für die Radebeuler Gourmetstube. Inszeniert werden die Menüs in der Villa Sorgenfrei von Maître und Sommelier John Piotrowsky, der mit Sachkenntnis durch die Gerichte führt und stets den passenden Wein zu empfehlen weiß.

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Ein Besuch lohnt sich also immer, am Sonnabend besonders, dann werden die Gäste in die Goldenen Zwanziger entführt. Der Dresdner Tenor Torsten Schäpan aus der Semperoper und Pianistin Julia Kosenkova aus der Meisterklasse der Musikhochschule präsentieren Operettenklassiker und UFA-Evergreens. Der passende Wein kommt vom renommierten Weingut Marchesi Di Grésy aus dem Piemont, das u.a. mit dem Barbaresco bekannt wurde. Ein paar erklärende Worte zum Weingut gibt es auch. Marcel Kube zaubert, passend zum Thema des Abends, ein Fünf-Gänge-Menü. Denn natürlich wusste man schon vor 100 Jahren, wie man gut speist.

Die Villa Sorgenfrei lädt am 22. Februar, 19 Uhr zum Sanssouci Weinabend „Classic con Passione“. Karten gibt es für 125 Euro unter Telefon 0351 7956660.