Dresden und Umgebung spielerisch erkunden

Für alle Geocacher und die, die es werden wollen, gibt es nun eine neue App von Groundspeak auf dem Schatzsuche-Markt: Adventure Lab. Wir haben sie getestet.

Das Blaue Wunder und andere Sehenswürdigkeiten können mit der neuen App Adventure Lab mit einem abwechslungsreichen Blickwinkel entdeckt werden.
Der Fähranleger am Blauen Wunder war unser Startpunkt. Von dort aus führte uns die neue App Adventure Lab mit kleinen Aufgaben durch Dresden. © Daniel Weitzmann

Fangen wir aber mal ganz von vorn an. Was ist Geocaching eigentlich?

Geocaches, das sind kleine bis mittelgroße Gegenstände, die es mit der Geocache-App zu finden gilt. In den unterschiedlich großen Behältern befindet sich immer ein Logbuch, in dem man seinen Spielernamen einträgt und somit festhält, wann und wo man den Cache entdeckt hat. Oft findet man auch andere kleine Überraschungen. In der App wählt man einen gewünschten Cache aus, erhält dazu kurze Informationen und Koordinaten und schon geht es los. Dank GPS-Tracking finden sich die Geocacher auf dem Spielfeld Erde zurecht. Klingt sehr simpel, und das ist das Bedienen der App auch, das Finden der Caches aber nicht immer. Denn es gibt ganz unterschiedliche Arten von Caches. Die drei wichtigsten sind wohl die Traditional-, Multi-, und Mystery-Caches. Bei den Traditionellen Caches handelt sich um Caches, die recht simpel zu finden sind. Die Koordinaten führen den Spieler direkt zum Ziel. Bei Multi-Caches ist man deutlich länger unterwegs. Denn die Koordinaten, die man erhält, sind die Koordinaten eines Startpunktes einer Route. Die Route besteht aus mehreren Stationen, an denen man jeweils die Koordinaten der nächsten Station erhält, bis man schließlich beim eigentlichen Cache-Versteck anlangt. Mystery-Caches sind etwas für Rätselliebhaber und die Spielertypen „Achiever“, also jene Spieler, die gern so viel entdecken und freischalten möchten, wie nur möglich. 

Kein Wunder, dass die Macher das Geocaching als „Schatzsuche“ bezeichnen. Nach so viel Rätseln, Ausprobieren und Suchen kann sich die im Wald gefundene Plastikdose anfühlen, wie ein großer Piratenschatz. 

Geocaching geht immer und überall

Je nach Einsatzbereitschaft und Zeitaufwand kann also recht schnell ein Cache gefunden werden oder man dehnt das Suchen und Finden auf einen ganzen Tagesausflug aus. Ob bei der Gassi-Runde oder dem Familienausflug, im Urlaub und auf Reisen – Geocaching gibt es überall und kann überall gespielt werden. 

Da kommt etwas Neues auf uns zu!

Diese Art des Geocachings existiert nun schon seit 20 Jahren. Auch wenn es durch die immer neu entstehenden Caches und stattfindenden Events nie langweilig wird, so weht seit kurzem trotzdem neuer Wind durch die Geocache-Welt. Groundspeak, die Macher von Geocaching, haben vor kurzem eine neue App zur GPS-basierten Schatzsuche auf den Markt gebracht. Adventure Lab nennt sich die Neuheit, die sich ausreichend vom Geocaching unterscheidet, ohne etwas völlig Neues zu sein. Daher können sowohl Neulinge als auch erfahrene Geocacher diese App mit Freude nutzen. Bei Adventure Lab geht es im Gegensatz zum Vorgänger nicht darum, physische Caches zu finden. Stattdessen Wählt man sich eine vorgegebene Route, welche meist unter einem bestimmten Thema steht, aus und läuft die vorgebenen Stationen ab. An jeder Station muss eine kleine Aufgabe gelöst werden, die dann wiederum einen „Tagebucheintrag“ mit spannenden Fakten zum Standort freischaltet. Auf der Karte in der App können Sie die vielen verschiedenen Routen sehen und auswählen. Die App zeigt Ihnen auch an, wie weit die Route von Ihnen entfernt ist und wie viele Standorte zur Route zählen. Interessant für langjährige Cacher: Nutzt ihr dieselben Anmeldedaten, synchronisieren sich die Routen, die ihr in Adventure Lab findet mit euren gefunden Caches und addieren sich hinzu. So können Sie mit Adventure Lab auch ihre Geocache-Spieler-Statistik aufwerten.

Wir haben es getestet!

Ich, als blutiger Geocache-Anfänger, habe durch einen Kollegen und Geocache-Enthusiasten von der neuen App erfahren. Schnell war klar: Das müssen wir ausprobieren. Das Herunterladen der App und das Anmelden waren simpel und unkompliziert. Die Qual der Wahl stand dann vor uns: welche der Routen in der Umgebung wollen wir testen? In Dresden und Umgebung mangelt es nicht an Abenteuer-Routen. Letztendlich entschieden wir uns für die Route „Moderne Zeiten“, die sich ganz um die technischen Neuentwicklungen zwischen 1839 und dem frühen 20. Jahrhundert dreht, die sich in Dresden durchsetzten. Von modernen Brücken, über Straßenbahnen bis hin zur Dampfschifffahrt – auf der Route lernen die Spieler, wie sich das Reisen innerhalb Dresdens entwickelte. Die Route beginnt an einer Anlegestelle am Elbufer. Und wir bekommen damit schon unsere erste kleine Aufgabe. Ein Wort von in der Nähe befindlichen Schildern ist gesucht. Schnell haben wir das gefunden und eingegeben. Belohnt werden wir mit einem ausführlichen Eintrag zur Dresdner Dampfschifffahrt und dem erfüllenden Gefühl, die Station erledigt zu haben. Vier weitere Stationen lehren uns noch mehr zu verschiedenen Verkehrsmitteln in Dresden, bevor wir unsere erste Adventure Lab Tour absolviert haben.

Auch hier befand sich ein Hinweis für eine der Abenteuer-Stationen. Welcher das war, können Sie mit der App auch herausfinden.
Auch hier befand sich ein Hinweis für eine der Abenteuer-Stationen. Welcher das war, können Sie mit der App auch herausfinden. © Daniel Weitzmann

Und wie war es?

Für mich als Neuling war die App die perfekte Möglichkeit, das Grundkonzept des Geocachings kennenzulernen. Was mir besonders gut gefallen hat, war die Idee, eine ganze Route abzulaufen, anstatt nur einen Standort zu finden. Und da im Gegensatz zum normalen Geocaching keine Notizen nötig sind, um Rätsel zu lösen oder Koordinaten aufzuschreiben, können die Adventure Lab Routen auch mit einem entspannten Spaziergang verbunden werden. Letztendlich kommt es darauf an, ob man eher ein Abenteurer oder ein Entdecker ist. Wer sich in beidem wiederfindet, wird mit beiden Apps glücklich. Wer Abenteuer möchte, der ist ironischerweise besser beim normalen Geocaching aufgehoben. Wer lieber neue Infos zu unterschiedlichen Orten erfahren möchte, den macht Adventure Lab glücklicher. Für alle Rätselliebhaber und Denksportler dürfte die normale Geocache App erfüllender sein. Die Aufgaben in Adventure Lab sind zwar unterhaltsam, jedoch zumindest auf unserer absolvierten Tour zu einfach, da es nicht nötig ist, den Denkapparat anzuwerfen, sondern lediglich die Umgebung anzusehen. 

Nicht nur zum Blauen Wunder führte die Route. Erkennen Sie, welches Transportmittel ebenfalls ein Routenpunkt war?
Nicht nur zum Blauen Wunder führte die Route. Erkennen Sie, welches Transportmittel ebenfalls ein Routenpunkt war? © Daniel Weitzmann

Es gibt aber auch außerhalb von Dresden einige schöne Routen, die ausprobiert werden können.
Hier sind drei Vorschläge für Sie:

  •  "Ein Märchen aus Stein" in der sächsischen Schweiz
  •  "Das Jagdschloss zu Moritzburg"
  •  "Porzellanstadt Meißen"


Beide Apps sind ein toller Weg, die Welt um sich herum anders, detailgetreuer und aufmerksamer wahrzunehmen. Man entdeckt Orte, die man sonst vielleicht nie gefunden hätte und vor allem wird man Teil einer riesigen Schatzsucher-Community, in der es immer neues zu erleben gibt.
Hier geht es zur Geocache - App:
https://www.geocaching.com/play
Hier geht es zur Adventure Lab - App:
https://labs.geocaching.com/