Der Osten rockt noch immer

Die Börse in Coswig holt im Oktober zwei echte Legenden der Ostrockmusik nach Sachsen: Karat und Maschine mit Uwe Hassbecker. Ein Besonderes Hygiene-Konzept macht das möglich.

Karat spielt am 3. Oktober in der Börse Coswig.
Karat spielt am 3. Oktober in der Börse Coswig. © PR

Ein Problem hat er damit nicht, sagt Claudius Dreilich. Ein Problem damit, dass noch immer von Ostrock die Rede ist. Dabei ist der gerade erst 50 gewordene Sänger ja bekanntlich erst lange nach der Wende bei der Band seines Vaters, bei Karat, eingestiegen. Im April 2005 war das, nachdem sein Vater – und Stimme der großen Karat-Hits – Herbert Dreilich im Dezember zuvor den Kampf gegen eine heimtückische Krebserkrankung verloren hatte. „Ostrock ist für mich ja in erster Linie ein Qualitätssiegel“, macht er dann auch gleich klar. Und genau so sehen das auch die zahlreichen Fans der Band – und des Ostrocks im Allgemeinen.
Künstlerisch stehengeblieben sind die Musiker aus dem Osten der längst wiedervereinten Republik ja ohnehin nicht. Allein Karat hat seit der Wende sechs neue Studio-Alben und drei Live-Platten veröffentlicht. Und von den mittlerweile 45 Band-Jahren spielen 30 sozusagen „im Westen“ …

Autokino-Konzerte und Rock vorm Hotelzimmerfenster

Eigentlich wollten die Karat-Musiker in den zurückliegenden Monaten an die hundert Konzerte auf großer Jubiläums-Tour spielen; allerdings machte Corona bekanntlich auch Karat und den Fans einen Strich durch diese musikalische Rechnung. Zwar war die Band durchaus kreativ – spielte als eine der ersten ein Autokino-Konzert und in Chemnitz sogar im Innenhof eines Hotels vor Fans, die aus den Fenstern der Zimmer zusahen. Ein Ersatz für „echte“ Konzerte kann das aber dennoch nicht sein. Und so freut sich Claudius Dreilich natürlich bereits, dass am 3. Oktober in der Börse in Coswig mal wieder ein „richtiges“ Konzert steigen kann. Ein Hygienekonzept mit verringerter Abstandsregel, aber dafür Registrierungspflicht der Besucher, macht das möglich.
Und so werden dann die Karat-Klassiker wie der Schwanenkönig oder die Sieben Brücken erklingen – gemeinsam mit Liedern der neuesten Platte „Labyrinth“, die 2018 aufgenommen wurde. Übrigens ist das Band-Jubiläum dann ja auch ein – gar nicht so kleines – Jubiläum für den „neuen“ Sänger: Denn wenn Karat nun seit 45 Jahren auf den Bühnen unterwegs ist, dann kann Claudius Dreilich auf mittlerweile 15 Jahre als Sänger der Ostrock-Legende zurückblicken …

Ende Oktober gibt’s Lieder für Generationen

Musikgeschichte geschrieben hat auch Dieter „Maschine“ Birr. Und auch er nicht nur ostdeutsche, obwohl er mit „seinen“ Puhdys gefühlt bis zur selbstgesungenen Rockerrente unterwegs gewesen ist. Über 22 Millionen verkaufte Puhdys-Tonträger und mehr als 4.500 Konzerte sprechen eine stolze Sprache. Die Ostrocker aus Berlin haben damit tatsächlich Lieder für Generationen geschrieben – in Anlehnung an einen der zahllosen Puhdys-Hits. Nach dem Ende der Puhdys ist „Maschine“ nun gemeinsam mit dem Gitarristen Uwe Hassbecker von Silly unterwegs; auch er eine echte Ostrock-Legende. Am 31. Oktober sind die beiden gemeinsam ebenfalls in der Börse in Coswig zu erleben. Mit den großen Songs der Puhdys und den nicht minder erfolgreichen Lieder der Solo-Platten Dieter Birrs. „Die Songs sind dabei auf das Wesentliche reduziert und dennoch fehlt nichts“, verspricht er schonmal.
Der Oktober wird in Coswig also der Monat des Ostrocks.  

Dieter "Maschine" Birr und Gitarrist Uwe Hassbecker rocken gemeinsam die Bühne.
Dieter "Maschine" Birr und Gitarrist Uwe Hassbecker rocken gemeinsam die Bühne. © PR

Rock mit Hygienekonzept

Zu den Konzerten gilt eine Registrierungspflicht – zum Beispiel bequem von zu Hause aus übers Internet unter www.kultur-coswig.de/registrierung. Erhoben werden lediglich Name, E-Mail und Telefonnummer. Die Daten werden bei Bedarf ausschließlich an die Gesundheitsbehörden weitergegeben und 4 Wochen nach der Veranstaltung wieder gelöscht.
Karat am 3. Oktober
Tickets: www.sz-ticketservice.de
Maschine am 31. Oktober
Tickets: www.sz-ticketservice.de